Bluthochdruck ist keine Randerscheinung, sondern eine Krankheit der Massen, an der in Deutschland etwa 35 Millionen Menschen leiden. Früher waren vor allem Personen in der zweiten Lebenshälfte davon betroffen – heute haben mit wachsender Tendenz auch Kinder und Jugendliche mit hohem Blutdruck zu kämpfen. Hoher Blutdruck ist fatalerweise lange Zeit kaum spürbar, kann aber erhebliche Schäden an den Blutgefäßen verursachen und Schlaganfälle sowie Herzinfarkte auslösen. Auch die Augengesundheit wird von hohem Blutdruck – auch Hypertonie genannt – negativ beeinflusst. Meist ist die Netzhaut betroffen. Wir sprechen dann von einer hypertensiven Retinopathie.
Was der hohe Blutdruck in der Netzhaut verursacht
Die Gefäße in der Netzhaut sind besonders filigran und damit höchst empfindlich. Die schädigenden Auswirkungen von zu hohem Blutdruck beziehen sich vor allem auf die kleinen Versorgungsadern, Arteriolen genannt. Betroffen sind darüber hinaus auch die Gefäße der Aderhaut: Sie hat ihren Platz unter der Netzhaut und ist verantwortlich für die Versorgung der Fotorezeptoren. Diese kleinen Sinneszellen auf der Netzhaut nehmen die von außen kommenden Lichtsignale auf, wandeln sie um und leiten sie an das Gehirn weiter. Beeinträchtigungen in diesem Bereich verschlechtern die Qualität des Sehens immens.
Wie der hohe Blutdruck die Gefäße der Netzhaut verändert
Hoher Blutdruck führt dazu, dass sich die Form der Netzhautgefäße verändert – meist werden sie enger, beziehungsweise die Gewäßwände dicker. Die Gefäße können aber auch kleine Ausbeulungen bilden oder sich verschließen. Eine Entwicklung, die als „Schlängelung“ bezeichnet werden kann, ist häufig zu beobachten. Diese Veränderungen der Netzhautgefäße können zahlreiche Folgen mit sich bringen – u.a. kann die Versorgung der Netzhaut mit Nährstoffen gestört oder im schlimmsten Fall beendet werden. Auch Netzhautblutungen sind zu beobachten, wenn die Gefäße durch hohen Blutdruck geschädigt sind. Sollte der Bluthochdruck besonders drastisch und damit die Netzhaut besonders stark geschädigt sein, kann sich auch ein Papillenödem bilden – also ein Anschwellen des Sehnervenkopfes.
Welche Symptome sich zeigen können
Betroffene bemerken den hohen Blutdruck meist gar nicht oder erst dann, wenn sich durch ihn Schädigungen ergeben haben. Ähnlich ist es hinsichtlich der Symptomatik auch im Frühstadium der hypertensiven Retinopathie. Erst im Fortschreiten dieser Netzhauterkrankung bemerken die Betroffenen bestimmte Veränderungen in ihrer Sehqualität. Wenn beispielsweise Doppelbilder auftreten oder die Sicht trüber wird, kann dahinter eine hypertensive Retinopathie stecken. Auch Kopfschmerzen können auf diese Erkrankung der Netzhaut hindeuten, werden von Betroffenen aber selten mit ihr in Verbindung gebracht. Dabei kann das plötzliche Auftreten von Kopfschmerzen sogar auf eine krisenhafte Entwicklung von Bluthochdruck und Netzhauterkrankung hindeuten, was dann als Notfall zu betrachten ist.
Was Betroffene zunächst tun können
Nun sollten es Betroffene am besten gar nicht erst zum Notfall kommen lassen, was jedoch aufgrund der zunächst unspezifischen Symptomatik, wie beschrieben, eher schwierig ist. Wie in vielen anderen Bereichen ist die Gesundheit und deren Erhalt oft abhängig von der Früherkennung. Hier wäre es zunächst die Früherkennung des hohen Blutdrucks. Daher sollte der Blutdruck einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen werden und zwar nicht nur bei Menschen jenseits der 50, sondern auch bei jüngeren Menschen.
Wenn sich dann ein erhöhter Blutdruck zeigt, sollten Betroffene nicht zögern und sich zeitnah augenärzlichen Rat suchen – beispielsweise in der Braunschweiger Augenklinik Dr. Hoffmann und den angeschlossenen Praxen, die in ganz Norddeutschland zu finden sind. Ein „zu früh“ gibt es in dieser Hinsicht nicht, aber oftmals ein „zu spät“. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass die empfindlichen Gefäße in der Netzhaut quasi zeitnah auf erhöhten Blutdruck reagieren. Daher müssen Maßnahmen zum Ausbremsen einer sich entwickelnden hypertensiven Retinopathie möglichst auch im Frühstadium ergriffen werden. Auch das Risiko für ein plötzliches Auftreten eines Gefäßverschlusses im Gefäßsystem des Auges, sei es eines arteriellen oder auch eines venösen Netzhautgefäßes wie auch der Versorgungsgefäße des Sehnervs kann so deutlich reduziert werden.
Hohen Blutdruck senken und das Augenlicht retten
In der Braunschweiger Augenklinik Dr. Hoffmann und den dazu gehörigen Augenzentren werden verschiedene Netzhautbehandlungen sowohl medikamentöser wie operativer Art angeboten – immer in Bezug auf die konkrete Erkrankung. Bei der hypertensiven Retinopathie ist die rein augenärztliche Behandlung allerdings nicht genug – diese Krankheit basiert ja auf dem zu hohem Blutdruck. Es ist daher für Patient:innen mit dieser Art der Netzhauterkrankung auch aus augenärztlicher Sicht erforderlich, den zu hohen Blutdruck in den Griff zu bekommen. Alle Maßnahmen zur Senkung des zu hohen Blutdrucks wie etwa Abbau des Übergewichts oder Beendigung des Rauchens sind also zugleich auch Maßnahmen zur Rettung der Sehfähigkeit. Auf jeden Fall sollten Betroffene sowohl die Kontrollen des Blutdrucks im hausärztlichen Bereich wie auch die augenärztlichen Kontrollen regelmäßig wahrnehmen. Wenn sich dann bei letzterer zeigt, dass durch den gesunkenen Blutdruck auch Schäden in der Netzhaut zurück gegangen sind, ist das mit Sicherheit ein erfreuliches Erlebnis für die Betroffenen. Die regelmäßigen Kontroll-Untersuchungen sollten dann erst recht beibehalten werden.