Das Syndrom „Trockene Augen“ entsteht, wenn Bindehaut und Hornhaut der Augen nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt werden. Der durch die Tränenflüssigkeit gebildete Film besteht aus drei Schichten: Der Lipidschicht aus Meibomöl, einer wässrigen Schicht in der Mitte und der Muzinschicht seitens der Hornhaut. Dieser Aufbau hält die Augenoberfläche feucht und ist Voraussetzung, um beschwerdefrei sehen zu können.
Ein Trockenes Auge kann durch eine Vielzahl von Gründen entstehen. Die Produktion von Tränenflüssigkeit nimmt mit zunehmendem Alter ab. Frauen sind aufgrund hormonellen Einflusses stärker betroffen als Männer. Insbesondere nach den Wechseljahren verstärken sich die Beschwerden oft.
Auch Allgemeinerkrankungen, wie z.B. Diabetes, rheumatologische Krankheitsbilder oder Stoffwechselerkrankungen können nebst vielen Hauterkrankungen zu einem trockenen Auge führen. Da die Bindehaut des Auges, die an der Produktion eines Teiles des Tränenfilms beteiligt ist, zum komplexen Immunsystem unseres Körpers gehört, können viele immunologische oder allergologische Erkrankungen zu einem trockene Auge führen.
Aber auch Medikamente wie z.B. Psychopharmaka, Schlafmittel oder Beta-Blocker können Nebenwirkungen im Sinne eines Trockenen Auges haben. Auch unser Umfeld wirkt sich auf den Tränenfilm aus: Heizungsluft und Klimaanlagen führen aufgrund zu geringer Luftfeuchtigkeit zu verstärkter Verdunstung des Tränenfilms. Typischerweise sind die Beschwerden deshalb im Winter oft ausgeprägter als im Sommer. Zugluft, Autogebläse, Flugzeugkabinen oder Zigarettenrauch steigern ebenfalls die Verdunstung des Tränenfilms. Daneben kann Bildschirmarbeit durch eine Verminderung der Blinzfrequenz zu einer Störung des Tränenfilmaufbaues führen.
Bereits zwei Stunden täglich vor einem Bildschirm reichen aus, um die Augen langfristig zu schädigen. Normal blinzelt der Mensch ungefähr 18 Mal pro Minute. Das Starren auf einen Bildschirm verhindert das Blinzeln, da sich das Auge auf eine Stelle fokussieren muss.
Das Ergebnis ist oft schmerzende und gerötete Augen, die ständig trocken und ermüdet sind. Dazu kommen ein verschwommener Blick und Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen. Abhilfe können große Bildschirme schaffen, da dort die Schriftgröße variabel eingestellt werden kann. Ebenso das regelmäßige blicken in die Ferne unterstützen die Augen.
Augenrötung
Brennen der Augen
Müdigkeit oder schwere Augen
Lichtempfindlichkeit
Sandkorn-/Fremdkörpergefühl
Brennen bis hin zu Schmerzen
Tränende Augen bei Wind und Klimaanlagen
Schwierigkeiten beim morgendlichen Öffnen der Augen
Nächtlicher Lidspalt
Besteht der Verdacht auf ein trockenes Auge, muss nach Hinweisen auf eine quantitative oder qualitative Tränenfilmstörung gesucht werden.
Dazu wird im Augenzentrum Dr. Hoffmann die sogenannte Tränenfilmaufrisszeit nach Gabe von Fluoreszein in den Tränenfilm gemessen. Man beobachtet dabei unter dem Biomikroskop die Zeitspanne zwischen Lidschlag und dem Aufreißen des Tränenfilms, was Aufschluss über die Stabilität des Tränenfilms gibt. Weiter besteht im Rahmen eines sogenannten Schirmer-Tests die Möglichkeit, die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit zu messen. Mit einem Filterpapierstreifen, der über einige Minuten in den Bindehautsack gehängt wird, misst man dabei die Flüssigkeitsmenge. An der Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop, erfolgt auch eine genaue Untersuchung des Lidrandes, der Bindehaut und der Hornhaut.
In der Dry Eye Sprechstunde wird mittels eines Keratographen eine Analyse des Tränenfilms erstellt. Diese besteht unter anderem aus der Miniskushöhe, welche die Tränenmenge angibt und der Meibographie, die Aufschluss über die Beschaffenheit der Meibomdrüsen gibt. Diese Messungen sind schmerzfrei und die beste Voraussetzung für die Auswahl der anschließenden Therapie.
Trockene Augen zu behandeln, ist effektiv. Die Augen können durch Kontaktlinsen, einen PC-Arbeitsplatz, als Folge einer Augenherpes-Therapie oder durch trockene Heizungsluft eine zusätzliche Feuchtigkeitsversorgung benötigen.
Diese kann über künstliche Tränen gewährleistet werden. Die Behandlung mit den Tropfen ist mehrfach am Tage durchführbar. Sie verhindert eventuelle Spätschäden am Auge. Ein vorübergehender Verschluss der Tränenwege mit kleinen Stöpseln (sog. Punctum Plugs) kann in manchen Fällen ebenfalls eine Linderung bewirken.
Die Lidrandpflege und -reinigung ist ebenfalls ein wichtiger Apsekt in der Behandlung Trockener Augen. Die Reinigung der Lidränder erfolgt durch feucht-warmen Kompressen und anschließender Lidrandmassage. Diese Reinigung kann täglich erfolgen, öfter jedoch wenn eine sogenannte Blepharitis (Lidrandentzündung) vorliegt.
Die Meibom-Drüsen am Lidrand produzieren einen fetthaltigen Film, der den Tränenfilm stabilisiert und schützt. Ist die Produktion in den Drüsen gestört oder sind diese verstopft bzw. verkümmert, spricht man von einer Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD).
Auch Demodex, Lidrandmilben, können diese Beschwerden hervorrufen. Sie sind meist unbemerkt in den Wimperfoliken vorhanden, können aber bei Überfluss ebenfalls zu folgenden Beschwerden führen.
Die Symptome einer Lidrandentzündung sind denen Trockener Augen sehr ähnlich:
Brennende, juckende und müde Augen
Verstärkter Tränenfluss
Fremdkörpergefühl
Gerötete, geschwollene und verklebte Augenlider
Verstärktes, punktuelles Ausfallen der Wimpern
Nach Möglichkeit sollten Sie bei einer Lidrandentzündung auf Kontaktlinsen und übermäßig viel Kosmetik im Bereich der Augen verzichten.
Für ausreichende Raumbefeuchtung sorgen
Bei Bildschirmarbeit Pausen einlegen und gezielt zwinkern
Ausreichend trinken (mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit/Tag)
Tabakrauch meiden
Auf ausgewogene Ernährung achten
Regelmäßige Lidrandreinigung mit entsprechenden Pflegeprodukten
Trockene Augen zeigen bei entsprechender Behandlung meist einen guten Verlauf.
Betroffene fühlen sich oft belastet und sind in vielen Bereichen eingeschränkt. Den Alltag zu bewältigen, fällt ihnen daher schwer.
Es gibt eine innovative Methode, die Meibom-Drüsen teils reaktivieren kann. Dabei werden die Augenlider von außen – direkt an den Meibom-Drüsen – erwärmt. Anschließend werden die Lider sanft massiert. So werden verdickte Sekrete verflüssigt und die Ausführgänge von Verstopfungen befreit. Das Ergebnis dieser ambulanten Behandlung: eine signifikante und lange anhaltende Reduzierung der Symptomatik, verbunden mit einer Normalisierung der Drüsenfunktion und Sekretqualität. Die Behandlung kann nach 9 bis 12 Monaten oder bei wiederkehrenden Beschwerden wiederholt werden.
In unserer Dry Eye-Spezialsprechstunde für trockene Augen analysieren wir ausführlich Ihre Beschwerden und suchen den für Sie optimalen Behandlungsweg. Zwei dieser Behandlungsmöglichkeiten stellen wir im Folgenden kurz vor. Ob diese für Sie in Frage kommen, können wir erst nach einer Dry Eye-Sprechstunde sagen.
Bei BlephEx® wird mit einer rotierenden feinen Bürste, die mit einer speziellen Reinigungslösung getränkt ist, die Ablagerungen auf den Lidrändern mechanisch entfernt. Dadurch kann das Meibom Sekret wieder besser abfliessen. Zusätzlich werden Hautschuppen und bakterielle Ablagerunden entfernt, die eine Hauptursache für entzündliche Erkrankungen der Augenlider sind. Die Anwendung ist einfach und dauert nur wenige Minuten. Die Wirkung hält 3 bis 6 Monate an und kann auch wiederholt werden. Bereits kurz nach der ersten Anwendung spüren die Patienten eine deutliche Linderung der lästigen Blepharitis Symptome. Das Gerät behandelt wirkungsvoll das Leiden juckender und brennender Augen.
In Vorbereitung auf diese Konsultation bitten wir Sie nach Möglichkeit auf Augen Make-up zu verzichten. Bitte beachten Sie, dass diese Behandlung nicht von der Krankenkasse übernommen wird.
Die Anwendung behandelt die Symptome bei einer Funktionsstörung der Meibom-Drüsen und führt zu einem direkten Wohlbefinden der Lidränder.
Das Gerät erwärmt mit feucht-warmer Luft innerhalb der Wärmebrille die Lidranddrüsen. Die Behandlung dauert 10 Minuten. Nach der Dampfbehandlung werden die Lider hygienisch mit einer speziellen Reinigungslösung gereinigt. Eine leichte Massage des Ober- und Unterlides aktiviert das Sekret der Lidranddrüsen und verbessert die Stabilität des Tränenfilms.
Bei Verstopfungen werden die Drüsen zusätzlich mit einer sterilen Meibomdrüsenzange behandelt. Dadurch kann das Meibomsekret wieder besser abfliessen und die Stabilität des Tränenfilms wird verbessert.
In Vorbereitung auf diese Konsultation bitten wir Sie nach Möglichkeit auf Augen Make-up zu verzichten und Kontaktlinsen nicht einzusetzen, wenn diese vorhanden sind. Bringen Sie diese aber gerne mit, damit wir die Analyse erweitern können. Bitte stellen Sie sich zuvor einem Augenarzt in unserem Haus oder Ihrem Hausarzt vor.
Verbesserung folgender auftretender Symptome:
Juckreiz
Trockene Augen
Fremdkörpergefühl
Unwohlbefinden der Augen
Sehschärfe
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